PIELENHOFEN. „I mog di“ – mit dieser unmissverständlichen Liebeserklärung hat Landtagsabgeordneter Tobias Gotthardt (Freie Wähler) zum „Tag des lokalen Handels“ den Dorfladen „Klosterstadel“ in Pielenhofen besucht. Gemeinsam mit 2. Bürgermeister Jürgen Ebkemeier, 3. Bürgermeister Rudolf Gruber und weiteren Gemeinderäten informierte Gotthardt sich bei Inhaber Florian Gebhardt über die Erfolge und Herausforderungen des Dorfladens samt eigener Kaffeerösterei. „Der Klosterstadel ist ein Vorzeigeprojekt von überregionaler Bedeutung“, so der Landtagsabgeordnete. Seine Fraktion habe erst vor wenigen Wochen erfolgreich einen Antrag eingebracht, der Dorfladen-Projekte noch weit mehr als bisher unterstützen soll.
Bayern, so Gotthardt, sei ohnehin längst „Heimat der Dorfläden: Knapp 300 solcher Projekte gibt es bundesweit – 170 davon alleine in Bayern“. Dennoch gebe es weiterhin viel zu tun: „Über 800 Gemeinden im Freistaat haben heute keinen eigenen Supermarkt mehr“, weiß Gotthardt. Als Mitglied des Finanzausschusses unterstützt er deshalb den erfolgreichen Antrag seiner Fraktion, Dorfladen-Projekte künftig neben der bestehenden Städtebauförderung und dem Sozialprogramm „Marktplatz der Generationen“ durch ein weiteres Landesförderprogramm zu unterstützen. Gotthardt selbst will das schon für den Nachtragshaushalt 2020 einbringen.
„Klar ist, Dorfläden sind wichtige Stützpunkte der Nahversorgung und des sozialen Miteinanders im ländlichen Raum – sie gehören im Grunde zum Ortsbild wie Wirtshaus und Kirche“. Und wie gut es funktionieren kann, sehe man am Pielenhofener Beispiel: „Dieser Laden macht Gewinn – und er ist ein Gewinn fürs Ortszentrum“, so Gemeinderätin Ulrike Kappl. Gemeinsam mit Bürgermeister Gruber schildert sie dem Abgeordneten das „mutige Gesamtkonzept: Wir haben mit dem Klosterstadel unsere Mitte komplett umgekrempelt, dem Ort wieder ein schlagendes Herz geschenkt“, so Gruber.
Der Anspruch zeige sich auch im vielseitigen Ladenkonzept, so Gebhardt. Als Inhaber setzt er „voll auf regionale Waren“ – selbst Kunden des nahegelegenen Campingplatzes wüssten dieses Angebot zu schätzen. Für Einheimische wie vorbeifahrende Radler interessant ist das Cafe mit selbst gerösteten Bohnen – eine persönliche Leidenschaft des jungen Eigentümers. Ein regionales Produkt, gesteht Gotthardt, „das es auch in meiner Kaffeemaschine zuhause gibt“.
Überhaupt zeigt sich der Landtagsabgeordnete vollends überzeugt vom Pielenhofener Ladenkonzept: „Es ist ein klares Vorbild von überregionaler Bedeutung“, sagt er – und überreicht Gebhardt aus Anlass des europaweiten „Tages des lokalen Handels“ symbolisch zwei Lebkuchenherzen. „I mog Di“ steht darauf geschrieben – besser kann ein Bayer es kaum sagen.