LANDKREIS REGENSBURG. Der Biber macht den Landwirten in Bayern zu schaffen. Im Jahr 2019 betrug die Schadenssumme aufgrund von Bibern in Bayern über 660.000 Euro. Das teilte der Bayerische Umweltminister Thorsten Glauber dem Regensburger Abgeordneten Tobias Gotthardt mit. Gotthardt hatte sich zuvor bei Hans Mayer, dem Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes im Kreis Regensburg, über die Problematik informiert und verschiedene betroffene Orte im Landkreis Regensburg besichtigt.
Kreisobmann Mayer betonte hierbei, dass der Biber inzwischen eine Bestandsgröße im Landkreis erreicht habe, dass Bestand nicht mehr gefährdet sei. Besonders kleine Gewässer seien durch Biberschäden betroffen. „Die von Biber verursachten Schäden sind inzwischen für jedermann sichtbar“, sagt Mayer. Nach wie vor gebe es große landwirtschaftliche Schäden, beispielsweise in Form von Fraß- und Maschinenschäden. Doch auch die Gemeinden würden durch die Biberschäden vor immer größere Probleme gestellt.
Bestand nicht mehr gefährdet
Wie Landtagsabgeordnete Tobias Gotthardt (FREIE WÄHLER) auf Anfrage vom Umweltministerium erfuhr, lag der Biberschaden im Bezirk Oberpfalz bei fast 185.000 Euro. Besonders betroffen sind unter anderem die Landkreise Regensburg mit fast 8.000 Euro an Biberschäden, sowie die Landkreise Schwandorf mit 35.110 Euro und Tirschenreuth mit mehr als 42.000 Euro. Auch im Landkreis Neustadt an der Waldnaab macht sich der Biber bemerkbar: Hier betrug die anerkannte Schadenssumme im Jahr 2019 rund 15.000 Euro. Für Tobias Gotthardt, Mitglied im Finanzausschuss des Landtags, steht fest: „Das sind beträchtliche Summen. Hinzu kommt, dass die Dunkelziffer nicht zur Regulierung angemeldeter Fälle ein Vielfaches betragen dürfte.“
Der Freistaat Bayern stelle Mittel zur Verfügung, um die Schäden auszugleichen. Allein in die Oberpfalz fließen rund 125.000 Euro, in den Landkreis Regensburg 5.000 Euro, in den Landkreis Neustadt an der Waldnaab fast 10.000 Euro. Mehr als 28.000 Euro fließen in den Landkreis Tirschenreuth, fast 24.000 Euro in den Landkreis Schwandorf.
Die von Biber verursachten Schäden sind inzwischen für jedermann sichtbar.”
Hans Mayer, Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes
Gotthardt konnte den Vertreterinnen und Vertretern des Bayerischen Bauernverbandes nun gute Nachrichten überbringen: Im kommenden Jahr werde der Ausgleichsbetrag auf Initiative der FREIE WÄHLER kräftig angehoben. „Dann stehen weitere 100.000 Euro bereit, um den Landkreisen bei der Schadensbekämpfung unter die Arme zu greifen“, stellt Gotthardt in Aussicht. Besonders profitieren hiervon die stark betroffenen Landkreise in der Oberpfalz. „Es ist uns ein Anliegen, hier zu helfen“, sagt der Regensburger Abgeordnete.
Punktuelle Regulierung ermöglichen
Wichtig, so Gotthardt, sei neben den Entschädigungen auch ein vernünftiges Populationsmanagement: „Wir brauchen europäische Regelungen, die auch eine punktuelle und lokal begrenzte Regulierung und Bewirtschaftung ermöglichen.“ Sonst, so Gotthardt, komme man „in manchen Regionen mit dem Nager auf keinen grünen Zweig“.
Der Biberbestand in Bayern wird auf über 22.000 Tiere geschätzt, teilte die FREIE WÄHLER Landtagsfraktion mit. Die Verbreitung des Nagetiers führt zwangsläufig zu Konflikten mit Grundeigentümern und Landnutzern, bei denen der Biber Schäden verursacht – zum Beispiel durch das Fällen alter Bäume, Unterhöhlen von Dämmen und Wegen oder der Überflutung von Bächen.
So berichteten die Medien über das Thema:
- Blizz Regensburg: Biber macht Landwirten zu schaffen
- Neuer Tag Weiden: Biber verursacht Schäden im Landkreis Tirschenreuth
- Wiesentbote: Ausgleichszahlungen für Biberschäden