KALLMÜNZ/BERLIN. Schwere Kritik an der Berliner Ampel übt der Regensburger Landtagsabgeordnete Tobias Gotthardt, Vorsitzender des Bundesausschusses im Bayerischen Landtag. „Der abrupte Stopp der Bundesförderung für Sportstätten ist ein schweres Foul durch SPD, Grüne und FDP am sportlichen Ehrenamt!“ So wolle die Ampel den 2022 von der Vorgängerregierung bis 2024 beschlossene, bis 160 Millionen Euro pro Jahr schweren Investitionspakt noch dieses Jahr beenden.
Schlag ins Gesicht der Vereine
Das, so Gotthardt, „sei ein Schlag ins Gesicht vieler Vereine und Kommunen, die damit gerechnet haben“. Bis zu 90 Prozent hätten Bund und Länder bei den ausgewählten Projekten bezuschusst. Das zu streichen, sei gerade in schwierigen Zeiten und nach langer Phase der Pandemie ein völlig falsches Signal des Bundes. „Viele Kommunen hatten mit ihren Planungen für 2023 bereits begonnen. Wir brauchen die weitere Sportstättenförderung als gemeinsamen Kraftakt von Bund und Ländern – Bayern ist bereit, seinen Beitrag zu leisten“, so Gotthardt.
Schwer wiegt für den oberpfälzer Politiker auch der „Berliner Vertrauensbruch mit Ehrenamtlern und Kommunen: 110 Millionen pro Jahr waren versprochen – 2024 sogar 160 Millionen. Und jetzt dreht Berlin den Geldhahn zu. „Und das, obwohl sie im Koalitionsvertrag noch versprochen hatten, die Sportstätten besser zu fördern. Das ist klarer Wortbruch, das vernichtet Vertrauen.“
Dabei habe sich, so Gotthardt, das Programm gerade in Bayern echt bewährt: „Die Vergabe war unbürokratisch geregelt, die Förderkriterien bis hin zu neuwertigen Ersatzbauten für marode Sportstätten wirklich in der Fläche anwendbar.“
30 Millionen Investitionsstau
Bundesweit belaufe sich der Investitionsstau bei Sportstätten auf rund 30 Milliarden Euro. „Und jedes nicht sanierte Sportheim kostet dem Ehrenamt bei den neuen Energiepreisen ein Vermögen.“ Die Vereine bei teils sinkenden Mitgliederzahlen nach Corona damit alleine zu lassen, sei „ein schweres Foul im politischen Strafraum.“ Richtig sei nur eine Weiterführung der bisherigen Förderangebote.
Seit 2021 hatten zahlreiche Vereine, Kommunen und Sportstätten in der Oberpfalz von der hohen Bund-Länder-Förderung profitiert. Darunter waren der Bewegungspark in Beratzhausen, die Sanierung des Sportbetriebsgebäudes in Wiesent (beide Landkreis Regensburg), die Sanierung der Turnhalle in Mantel und die Umgestaltung des Sportparks am Haindelweiher in Trabitz (beide Landkreis Neustadt/Waldnaab) sowie die Sanierung der Sportstätte des TSV 1960 in Kastl, der Ersatzneubau des Sportparks in Kemnath und die Sanierung der Eishalle in Mitterteich (alle Landkreis Tirschenreuth).