FW-Fraktionschef Hubert Aiwanger und Landtagskandidat Tobias Gotthardt besuchen Wörther Hallenbad / Zahlreiche FW-Anträge: Sanierung fördern, Bäder erhalten, Schwimmunterricht garantieren
WÖRTH. Noch ist es still auf dem glasklaren Wasser: Eine Stunde vor Badebetrieb waren Hubert Aiwanger, Fraktionschef der FREIEN WÄHLER und Landtagskandidat Tobias Gotthardt auf Einladung von Bürgermeister Anton Rothfischer zu Gast im Wörther Hallenbad. Begleitet von FW-Kreistagschef Harald Stadler informierten sie sich vor Ort über die mit dem Betrieb der Schwimmhalle verbundenen Herausforderungen und Probleme. „Man braucht viel Leidenschaft“, sagt Bademeister Fritz Zimmerer. Jahr für Jahr investiere die Gemeinde ins Schwimmbad, „vieles wird in Eigenleistung repariert“. Sonst, so der Bürgermeister, „könnte man sich den Betrieb schwer leisten.“ Will er aber, denn: „Es ist wichtig, dass unsere Kinder schwimmen lernen.“ Dem stimmen auch Aiwanger und Gotthardt zu. Im Landtag plädierten die FREIEN WÄHLER lange schon für eine bessere Förderung kleiner Schwimmbäder durch den Freistaat: „Das ist kein Luxus, das rettet Leben“, so Gotthardt. Mit 86 Badetoten sei Bayern auch im vergangenen Jahr wieder einsamer, trauriger Spitzenreiter gewesen.
„Unser Land wird zunehmend zum Nichtschwimmer-Land“, warnt Aiwanger. Gemeinsam mit seiner Fraktion will er „im Grunde einen garantierten Schwimmunterricht für jedes Kind. Das haben wir bereits in mehreren Anträgen in den Landtag eingebracht – alle von der CSU abgelehnt“. Schon heute könne nur mehr jeder zweite 10jährige schwimmen, nur noch jede vierte Schule habe Zugang zu einer Schwimmhalle. „Jedes zweite Schwimmbad in Bayern ist ein Sanierungsfall, über 50 sind akut von der Schließung bedroht“, sagt Gotthardt. Und nicht überall habe man, wie in Wörth, das Glück „einen Bademeister zu finden, der gleichzeitig Techniker und Handwerker ist und seine Freizeit opfert, um das Bad in Schuss zu halten“. Auch im Landkreis Regensburg gebe es aktuell nur zwei öffentliche Hallenbäder – „und die sind im Grunde bis zur Oberkante ausgelastet“, sagt Stadler. Auch Rothfischer nickt: Zu uns kommen Schulklassen aus allen Richtungen, selbst noch aus dem Landkreis Cham.“ Rund 200.000 Euro pro Jahr zahlt Wörth für den Betrieb des Hallenbades drauf. Weitere 50.000 Euro trägt der Landkreis.
Konkret, so Gotthardt, brauche es einen deutlichen Ausbau der staatlichen Fördermittel für Erhalt und Sanierung kommunaler Schwimmbäder: „Was Bayern aktuell im Rahmen des kommunalen Finanzausgleichs und der kommunalen Schulbauförderung garantiert, reicht nicht, um den Betrieb vieler Bäder zu garantieren“. Der Investitionsbedarf, so Aiwanger, liege im dreistelligen Millionenbereich: „Das können Gemeinden alleine nicht schultern – da gehen sie unter und der Schwimmunterricht baden“.
Es sei deshalb alles andere als eine „Luxusförderung: Wir fordern keine Spaßbäder, wir fördern das Lehrbecken – flächendeckend, überall im Land“, so Gotthardt. Es gehe vielmehr darum, „gleichwertige strukturelle Voraussetzungen für Sportausübung in allen Regionen Bayerns zu garantieren: Schwimmen darf nicht zum Luxusgut gut Betuchter im Ballungsraum werden.“ Dem stimmen auch Rothfischer und Zimmerer zu: „Und wenns am Ende etwas mehr Geld für unser Hallenbad gibt – ich hätte schon noch Ideen auf meiner to-do-Liste“, sagt der Bademeister und sperrt die Türe auf: Zwei Schulklassen warten schon ungeduldig davor.
Foto: Fordern gemeinsam einen „finanziellen Rettungsring“ des Freistaats für kleine kommunale Bäder: FW-Landtagskandidat Tobias Gotthardt, Bademeister Fritz Zimmerer, Bürgermeister Anton Rothfischer, FW-Kreisvorsitzender Harald Stadler und Landtagsfraktionschef Hubert Aiwanger.