FREIE WÄHLER MACHEN MOBIL GEGEN DIE FUNKSTILLE AM LAND
FW-Landtagskandidat Tobias Gotthardt als „Funklochfinder“ unterwegs / Lösung durch Nationales Roaming und Mikrozellen / Mindestens 50 Masten fehlen im Landkreis
ROHRBACH. Es war ein Selbstversuch: Gemeinsam mit 2. Bürgermeister Bernhard Hübl hatte sich Tobias Gotthardt, Landtagskandidat der FREIEN WÄHLER, auf Funklochsuche in Kallmünz und seinen Ortsteilen begeben. „Dank der Funklochumfrage des Landkreises mit über 1100 Rückmeldungen wissen wir heute, wo die Funkbrennpunkte der Region sind“, sagt Hübl. Kallmünz gehöre – genauso wie Regenstauf und ein Großteil des nördlichen Landkreises – dazu. „Es kann nicht sein, dass unsere Erfolgsregion in der Mobilfunkabdeckung so schlecht dasteht“, sagt Gotthardt – und kritisiert die CSU-geführte Staatsregierung: „Man hat das Thema viel zu lange schleifen lassen – und erst kurz vor der Wahl wieder entdeckt. Dabei treffen Mobilfunkzentrum und Mastenförderung nicht den Kern des Problems, die Verantwortung wird auf die Kommunen abgewälzt“. Grundsätzlich neu regeln wollen die FREIEN WÄHLER das „nationale Roaming“ – statt drei unabhängig aufzubauender Netze nutzen dabei alle das jeweils beste Netz. Kleingliedrige Lücken seien mit „Mikrozellen“ zu stopfen.
Dabei, so Gotthardt, sei funktionierender Mobilfunk „sicherlich kein Luxusproblem: Es geht auch um die Sicherheit der Bürger“. Gar nicht reden möchte der Kandidat von Zukunftsvisionen wie dem autonomen Fahren: „Das führt die CSU gerne an und ist doch Meilen entfernt – mir reicht es schon, wenn unsere Bürger im gesamten Landkreis per Handy erreichbar sind“. Genau deshalb aber wollten weder er noch Landrätin Tanja Schweiger und die FREIEN WÄHLER sich mit der „unzureichenden“ Situation im Landkreis abfinden: „Wir brauchen schnelle, tragfähige Lösungen.“
Dass dazu das von der Staatsregierung in Regensburg geschaffene Mobilfunkzentrum einen durchschlagenden Beitrag leisten kann, bezweifelt Gotthardt: „Typischer CSU-Aktionismus: Kurz vor der Wahl neue Strukturen schaffen, dann erst das eigentliche Problem angehen.“ Zeitgleich, so Hübl, habe das Land Kosten und Verantwortung zu großen Teilen in die Hände der Kommunen und Bürgermeister gelegt: „Wir sollen die Drecksarbeit machen, die die Telekommunikationskonzerne nicht leisten wollen.“ Allein im Landkreis Regensburg fehle es aktuell an über 50 Mobilfunkmasten, 50 weitere bräuchten eine Glasfaseranbindung. „Da klingt Pschierers Mobilfunkförderung wie ein Witz: 500 Masten für ganz Bayern – das macht nicht einmal sieben pro Landkreis.“
Dabei, so Gotthardt, liege die Lösung in ganz grundsätzlichen Änderungen – allen voran dem „nationalen Roaming“. Zwar, so sagt der Kandidat, seien „die Telekommunikationskonzerne dagegen – sie wollen weiter den harten Wettbewerb“, doch müsse man einsehen, „dass Staat und Kommunen nicht den parallelen Ausbau von drei Funknetzen finanzieren kann.“ Grundsätzlich müsse deshalb die freie Netzwahl gelten, wie man sie bereits von der Handynutzung im Ausland kenne. Dort greift das Mobiltelefon automatisch zu dem am besten funktionierenden Netz. Innerhalb Deutschlands geht das bislang nicht: „Ein Unding, das viele der Funklöcher verursacht“. Bayern solle sich „an die Spitze einer Bewegung stellen und im Bund das nationale Roaming einfordern“.
Verbleibende, kleingliedrige Funklöcher in schwierigen Tallagen könne man dann mit sogenannten Mikrozellen an öffentlichen Gebäuden begegnen. Diese funktionierten „wie ein Router: Sie verstärken das Funksignal in einem kleinen Radius – und kosten nur einen Bruchteil der Funkmasten.“ Mit diesen beiden Maßnahmen, da sind Gotthardt und Hübl sich einig, „erreichen wir mittelfristig deutlich mehr als mit neuen Verwaltungsstrukturen“.