VOR ORT IN KIEFENHOLZ: KEIN PLATZ FÜR GROSSE LASTER
Schwerlastverkehr bei Vollsperrung: Anwohner leiden unter Schleichweglern
KIEFENHOLZ. Es ist nachts um 3 Uhr, als Anne Marie Prem aus dem Schlaf hochschreckt: Eng aneinander drängen sich 40-Tonner vorbei an ihrem Haus in Kiefenholz über die enge Dorfstraße. Ein Alptraum? Leider nicht. Immer wieder nutzen Lkw-Fahrer bei Vollsperrungen der A3 die Staatsstraße 2146 als Umfahrung zur B8. Doch auch da staut sichs schnell zurück – und findige „Schleichwegler“ versprechen sich dann einen Zeitgewinn über die Kiefenholzer Ortsdurchfahrt. „Ein Unding“,sagt FW-Landtagskandidat Tobias Gotthardt. Auf facebook hatte er von den Problemen gelesen, Prem kontaktiert und einen Ortstermin vereinbart: „Diese Dorfstraße ist kein Ort für große, schwere Laster!“ Sein Versprechen: „Ich setze mich mit den zuständigen Stellen in Verbindung.“
Es ist nicht das erste Mal, dass der Landtagskandidat sich mit der baustellenbedingten Verkehrssituation in der Region befasst. Seit Monaten bringt er sich bereits ein in die Debatten um den regelwidrigen Schwerlastverkehr in Wörth und Wiesent. Entsprechend sensiblibisiert war er für Prems Klage: „Bei einem so großen Projekt wie dem Ausbau der A3 dürfen die berechtigten Einwände der Anwohner kein bloßer Kollateralschaden sein – sie müssen Gehör finden“. In Wörth und Wiesent habe das „bei den zuständigen Stellen vor Ort – vom Landratsamt bis zum Polizeipräsidium – bereits gut funktioniert“. Vielfach aber brauche es weitere Unterstützung von höherer Stelle – „etwa dann, wenn es um die Aufstockung des Personals in der chronisch unterbesetzten Wörther Polizieinspektion oder ein wirkungsvolles Hinweisschild auf der Autobahn samt großräumiger Umleitung über die B8 vor Kirchroth geht“. Gotthardt sieht da die Staatsregierung weiter in der Pflicht.
Der Kiefenholzer Fall zeige „die zahlreichen nachgelagerten Probleme: Der Schwerlastverkehr löst sich jenseits der Wörther Altstadt nicht in Luft auf“. Probleme wie in Kiefenholz könne man deshalb „nur durch eine sinnvolle, großräumige Umleitung auf der B8 lösen – „machen wir uns nichts vor: auch die Ersatzstrecke über den Vorwald ist bei der gegebenen Ausbaustufe der Staatsstraßen nur bedingt schwerlastgeeignet.“ Schaffe man die großräumige, vorausschauende Umfahrung, „dann ist auch Kiefenholz von seinem Problem befreit“.
Gotthardts Versprechen an Prem: „Ich gebe das Problem an die zuständigen Stellen weiter – und bleibe
dran: Im Großen wie im Kleinen. Bürgeranliegen müssen beim A3-Ausbau ganz klar auf die Überholspur. Die Planung dieses Projektes darf – so gut es im gesamten läuft – nicht am Bauzaun enden. Bund und Freistaat stehen in der Pflicht“, sagt Gotthardt.