TREBSAU. Klare Ansage zu später Stunde: Geht es nach dem Willen von Hubert Aiwanger, stellvertretender Ministerpräsident und Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, dann kommt der SüdOstLink keinesfalls. „Meine Aussage ist: Ich will keine dieser Trassen”, sagte der 49-jährige Landesvorsitzende der FREIEN WÄHLER am Montagabend, 17. Februar 2020, bei seinem Besuch im vollbesetzten Gasthaus Hoch in Trebsau. Aiwanger war auf Einladung des Landtagsabgeordneten Tobias Gotthardt nach Trebsau gekommen, um vor Ort mit den Bürgerinnen und Bürgern über die umstrittene Stromtrasse zu diskutieren.
Bei der Debatte forderte Aiwanger die Bundesregierung unmissverständlich aufgrund neuer Fakten dazu auf, die Notwendigkeit einer Stromtrasse grundsätzlich nochmals zu überdenken und die Meinung zu ändern. Sein Bild verfestigt habe der Vor-Ort-Termin am Montag mit den Tennet-Vertretern René Queren, Projektleiter „Planung und Genehmigung“, und Paul Garmer, Leiter Öffentlichkeitsarbeit, sowie dem Landtagsabgeordneten Tobias Gotthardt, einem Autobahntrassen-Befürworter wie dem Hofer Landrat Oliver Bär und dem oberfränkischen Vizepräsident des Deutschen Bundestages, Hans-Peter Friedrich sowie dem Leonberger Bürgermeister Johann Burger (FW). Dieser Termin fand an der A93 unter anderem auch an der Waldnaabtalbrücke statt.
Im Dezember hatte die Bundesnetzagentur den SüdOstLink-Trassenkorridor im Abschnitt C zwischen Hof und dem Raum Schwandorf festgelegt. Betroffene Kommunalpolitiker fordern jedoch eine vertiefte Prüfung einer stärkeren Trassenbündelung mit der Autobahn A93. Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger hinterfragte am 17. Februar 2020 vor Ort die Argumente gegen die Autobahnbündelung des SüdOstLinks und nahm die Engstellen und Hindernisse gemeinsam mit Tennet, Abgeordneten aus Bundes- und Landtag sowie Politikern der Region in Augenschein. Ein Video vom Vor-Ort-Termin finden Sie hier.
Für den Wirtschaftsminister ist klar: Die Variante direkt neben der Autobahn sei „technisch kaum realisierbar.“ Klar und unmissverständlich machte auch Abgeordneter Tobias Gotthardt seinen Standpunkt klar: „Der SüdOstLink ist und bleibt ein sinnloses, sündhaft teures Milliarden-Projekt – ein Bremsblock der Energiewende.” Diese Trasse, so Gotthardt, brauche kein Mensch. Aussagen, die bei den anwesenden Gästen und Kommunalpolitikern auf offene Ohren stießen. FW-Bürgermeisterkandidatin Baierl, deren Heimatgemeinden Trebsau und Bechtsrieth schon durch viele andere Versorgungsleitungen am Limit sei, stellte sich mit einem eindeutigen „Nein“ gegen den Süd-Ost-Link. Ebenso FW-Landratskandidat Gross: „Mit diesen Aussagen bekommen wir und unsere betroffenen Bürgerinnen und Bürger genau die Unterstützung und Kraft, die sie benötigen.“
So berichteten die Medien über das Thema:
- Neuer Tag: Aiwanger stellt SüdOstLink in Frage
- Bayerischer Rundfunk: Tennet forciert Stromtrassen-Planung
- Bayerisches Fernsehen: Aiwanger zu SüdOstLink
- Oberpfalz TV: Ortstermin zum SüdOstLink