Der bayerische Umweltminister Thorsten Glauber hat sich in Kornthan und Friedenfels zu Gesprächen mit Teichwirten getroffen. Das Gespräch kam auf Initiative des Landtagsabgeordneten Tobias Gotthardt (Freie Wähler) zustande, der den Minister dazu eingeladen hatte. Zielsetzung sei es, Karpfen vor Ort ökologisch zu erzeugen.
Staatsminister Thorsten Glauber betonte bei seinem Besuch die Bedeutung der Teichwirtschaft für viele Teile Bayerns: Sie sei ein unverzichtbarer Bestandteil der bayerischen Kulturlandschaft und gerade in der Oberpfalz auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. „Darüber hinaus leistet sie einen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität.“ Teiche würden auch Fischen, Vögeln, Insekten und Pflanzen einen wertvollen Lebensraum bieten und so im Kampf gegen den Artenschwund eine wichtige Rolle spielen.
Es sei klar, so der Minister, dass Geld investiert werden müsse, „um diese wertvolle Naturlandschaft zu erhalten“. Gleichzeitig gehe es darum, die Teichwirte zu unterstützen. „Ein Produkt, das nachhaltig ökologisch erzeugt wurde, muss auch seinen Wert haben.“ Glauber will Lösungen für die Teichwirte im Landkreis Tirschenreuth finden. So sprach er sich für ein Gespräch mit Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber aus, um die ökologische Aquakultur gezielt zu fördern. „Meine Aufgabe als Umweltminister ist es auch, zusammenzuführen und schnelle Lösungen für Probleme herbeizuführen. Dies gilt auch für die Teichwirtschaft im Landkreis Tirschenreuth “, sagte Glauber.
Der Landtagsabgeordnete Tobias Gotthardt, der für die FREIEN WÄHLER den Landkreis Tirschenreuth mit betreut, freute sich über Glaubers Besuch. Es gehe darum, dass im Land der 1000 Teiche die Teichwirtschaft erhalten bleibe. „Mit dem Thema Biokarpfen Bayern haben wir hier ein hochwertiges und ökologisch nachhaltiges Produkt, welches es erfolgreich zu vermarkten gilt.“ Es sei gelungen, bei den Gesprächen mit Staatsminister Glauber „die Türe für den bayerischen Biokarpfen ganz weit zu öffnen“.
Die Oberpfälzer Teichwirte um ihren Vorsitzenden des Fischerzeugerrings Oberpfalz, Hans Klupp, verbanden mit den Gesprächen große Hoffnungen: Die Lage vor Ort bei den Teichwirten in der Region spitze sich immer weiter zu, sagte Klupp. Es gehe nun darum, Zukunftsperspektiven für die Teichwirte zu schaffen. Im Landkreis Tirschenreuth bestehen nach Angaben von Klupp noch mehr als 800 Fischereibetriebe. Doch steigende Kosten für Betriebsmittel und ein seit Jahren fast gleichbleibender Preis für den Karpfen setzen ihnen zu. Die wirtschaftliche Situation der Teichwirte habe sich daher massiv verschlechtert. „Eine rentable Produktion von Speisekarpfen ist kaum mehr möglich“, schlug Klupp Alarm.
Ein Video zum Besuch des Umweltministers im Landkreis Tirschenreuth (Musik von www.musicfox.com) sehen Sie hier:
Weichen stellen für den Bayerischen Bio-Karpfen
Ich würde sagen: Wir haben heute beim Besuch des Umweltministers in Tirschenreuth die Tür geöffnet für den #BayerischerBioKarpfen. Eine neue Perspektive für unsere Teichwirte. Vielen Dank, Thorsten, dass du meiner Einladung gefolgt bist! #EuerTobias(Musik von www.musicfox.com)
Gepostet von Tobias Gotthardt MdL – Freie Wähler am Freitag, 28. Juni 2019
Der Landkreis Tirschenreuth reagierte und stellte unter anderem einen Wildtiermanager auf seine Kosten ein, der die Teichwirte unterstützen soll. Dieser „Ranger“ kümmere sich, wie Landrat Wolfgang Lippert erläuterte, um das Bestandsmanagement unter anderem der Biber und Kormorane. Hierfür solle künftig der Freistaat Mittel bereitstellen, lautete die Forderung der Teichwirte und des Landrats. Umweltminister Glauber werde auch hier nach Lösungen suchen. „Ich kann dieses Anliegen verstehen und nachvollziehen.“
Klupp bewertete den fast zweistündigen Austausch mit dem Umweltminister als sehr positiv. „Einen runden Tisch als Arbeitsgruppe einzurichten, wäre ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.“ Das komplexe Themenfeld könne nicht in einem Gespräch gelöst werden. „Aber ich habe den Eindruck, dass Minister Glauber die Anliegen der Teichwirte nachvollziehen konnte und hier gute Lösungen für alle Beteiligten schaffen will.“ Von Staatsminister Glauber gab es ein Lob an Klupp: „Sie setzen sich voller Leidenschaft für die Teichwirte ein. In ihren Adern fließt kein Blut, sondern wirklich Süßwasser!“
So berichteten die Medien über das Thema:
- Der Neue Tag: Teichwirte wollen Bio-Karpfen auf den Weg bringen
- Der Neue Tag: Teichwirte wollen Zuschüsse und höhere Preise
- Oberpfalz TV: Staatsminister Glauber besucht Teichwirte