PENK/MÜNCHEN. Über 1000 Jahre steht es schon weit sichtbar im Naabtal: das Kircherl St. Leonhard in Penk. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist es die älteste Landkirche des Freistaats, eine der betagtesten in ganz Deutschland. Seit Jahren bemühen sich der Förderverein Penkerl Kircherl, Pfarrgemeinde, weltliche Gemeinde und Denkmalschutz um eine Sanierung des zunehmend baufälligen Gebäudes – auch die Diözese als Eigentümer signalisiert zunehmend Bereitschaft. Nun kommt zusätzliche Unterstützung aus München: Ein vom oberpfälzer Landtagsabgeordneten Tobias Gotthardt initiierter Haushaltsantrag der Regierungsfraktionen aus Freien Wählern und CSU verspricht nun 180.000 Euro zusätzlich für ein kleines aber feines Informationszentrum, das Besuchern und Vorbeifahrenden in und rund um die Kirche zusätzliche Informationen über Geschichte und Zukunft des Bauwerks bringen soll. Fördervereins-Vorsitzender Josef Biersack freut sich: „Damit unterstreicht auch der Freistaat die Einmaligkeit unseres Kircherls – und ermöglicht einen weiteren Baustein auf dem Weg zur schnellen Sanierung“.
Kirche in Penk stammt aus der Zeit um 900 n.Chr.
Auf die hoffen neben Biersack auch Nittendorfs Bürgermeister Helmut Sammüller und Landtagsabgeordneter Gotthardt: „Die Kirche steht viel zu lange schon verlassen da – die Zeit drängt.“ Archäologische und bauhistorische Untersuchungen ergaben 2013, dass die erste Steinkirche um das Jahr 900 erbaut wurde. Aus dieser Zeit stammt der noch heute fast vollständig erhaltene Saal der Kirche. Neben der zu klärenden Eigentums- und Baulastfrage gelte es deshalb, die öffentliche Wahrnehmung zu stärken – und genau dabei soll das geplante Informationszentrum helfen. Bereits im Vorbeifahren könnten so Interessierte „auf diesen einmaligen Schatz am Straßenrand“, so Gotthardt, hingewiesen werden. Im Kirchenraum selber könne man, so Biersack, „mit einfachen Mitteln ein Begehen und Begegnen mit dem Kircherl ermöglichen“. Ziel sei es, „ein Fenster in die Geschichte zu öffnen“, das man dann auch später – nach einer erfolgreichen Sanierung – als Dauerausstellung übernehmen könne.
Dass der Freistaat die Maßnahme angeregt hat, freut auch Nittendorfs Bürgermeister Helmut Sammüller: „Wir sind stolz auf unser Penker Kircherl – und dankbar für jede Form der Unterstützung.“ Wie Biersack sieht er in der Sanierung eine große Chance: „Wir haben hier einen tatsächlich einmaligen Kulturraum, den wir wieder nutzen könnten.“ Das stärke auch Penk und den gesamten Markt Nittendorf: „Wenn Menschen von weither kommen, um eine der ältesten Landkirchen Deutschlands in neuem Glanz zu sehen, dann ist das eine ganz besondere Visitenkarte.“ Die Marktgemeinde stehe deshalb zu ihrem Wort und der zugesagten Unterstützung der Sanierung.
Planungen für das Info-Zentrum
Wie genau das Informationszentrum aussehen wird, das wollen Biersack und Sammüller – bei Bekanntgabe der Förderung unterstützt vom Fördervereinsmitglied und Nachbarbürgermeister Rudolf Gruber – in den kommenden Wochen ausloten: „Es wird jedenfalls dank des erfolgreichen Haushaltsantrags und der bayerischen Initiative eine runde Sache“, ist sich der Fördervereinsvorsitzende sicher. Und auch Gotthardt freut sich: „Ich fahre die Naabtalstrecke beinahe täglich – freue mich schon jetzt auf die Umsetzung des Zentrums und noch mehr auf die baldige Sanierung unseres Penker Kircherls.“
Februar 2023