

GRAFENWINN. Wenn Kommandant Armin Dächert in seinem Wohnhaus steht, zeigt das moderne Funkgerät an seinem Gürtel keinen einzigen Balken an: „Wir haben hier in Grafenwinn und vielen anderen Gemeinden der Region eklatante Löcher in der Abdeckung des digitalen Feuerwehrfunks.“ Und das, obwohl der Freistaat die neue Technik bereits vor vier Jahren eingeführt habe. Ein drängendes Problem, findet auch der Regenstaufer Kommandant Harald Richter. Gemeinsam mit den Grafenwinner Kollegen hat er deshalb Landtagsabgeordneten Tobias Gotthardt um Unterstützung gebeten.
Die kommt prompt: In einem Brief hat er Innenminister Joachim Herrmann um schnelle Abhilfe gebeten. Zudem werde er das Problem kommende Woche mit führenden Beamten des Innenministeriums diskutieren. „Wir brauchen eine Lösung für Grafenwinn, Karlstein und viele andere Funkloch-Gemeinden im Landkreis“, so Gotthardt. Wie brennend das Problem für die Feuerwehr ist, erlebte Gotthardt beim Ortstermin in Grafenwinn: „Selbst am Feuerwehrhaus muss man schon genau auf seine Position achten, um auf Empfang zu sein.“
In vielen Wohnhäusern ist null Empfang.
Armin Dächert, Feuerwehrkommandant
Ganz zu schweigen von Orten im Einsatz: „In vielen Wohnhäusern ist null Empfang“, berichten Dächert und seine Grafenwinner Feuerwehrkameraden. Lebensgefährlich werde das dann etwa beim Einsatz von Atemschutzträgern: „Ohne Funkempfang darf eigentlich niemand ein brennendes Haus betreten“, so Richter. Auch bei flächigen Einsätzen – wie Wald- oder Feldbränden – könne man den fehlenden Funk nur durch personal- und materialaufwändige Kommunikationsketten überbrücken.
Das gemeinsame Anliegen der Aktiven: Ein schneller Ausbau der Sendekapazitäten in den Funklöchern des Landkreises. „Hier müssen wir liefern“, sagt Gotthardt, selbst Mitglied des zuständigen Finanzausschusses. Er stehe dazu auch bereits in Austausch mit Kreisbrandrat Wolfgang Scheuerer. „Die Feuerwehren im Landkreis haben ihre Hausaufgaben gemacht, sie haben die Funklöcher sehr genau erfasst, gelistet und benannt.“ Die politische Unterstützung sei ihm deshalb auch ein persönliches Anliegen. Erst jüngst hatte Gotthardt sich gemeinsam mit seinen Koalitionskollegen im Finanzausschuss erfolgreich für eine deutliche Aufstockung der Mittel zum Umbau der Lappersdorfer Feuerwehrschule und ein bayernweites Förderprogramm zur Nachwuchswerbung eingesetzt.