FREIE WÄHLER: MONSTERTRASSE NIMMT STEINSBERG IN DIE STROM-MANGEL
Regenstaufer Markträte auf Trassenwanderung mit Landtagskandidat Tobias Gotthardt / „Eine irrsinnige Planung, die Steinsberg und Eitlbrunn Entwicklungsperspektiven nimmt“ / Kein Ausspielen von Stadt und Land
REGENSTAUF/STEINSBERG. Strahlender Sonnenschein, wunderschöne Landschaft – und trotzdem ernste Gesichter bei den FREIEN WÄHLERN aus Regenstauf: Gemeinsam mit FW-Landtagskandidat Tobias Gotthardt und Kreisvorsitzendem Harald Stadler waren sie auf „Trassenwanderung“ von Buchenlohe über Steinsberg nach Eitlbrunn. Erst vor wenigen Tagen hatte Gotthardt mit einem „Gipfeltreffen“ auf dem Holzheimer Blümlberg die Debatte um die Naabtalroute des SüdOstLinks angestoßen: „Die Bürger sind aufgeschreckt“, berichtet er, „zahlreiche haben mich kontaktiert, sind schockiert von den Trassenplänen“. Auch die Markträte Erich Viehbacher und Michael Drindl kritisieren den Tennet-Plan: „Die angedachte Trassenführung in diesem Bereich ist ein planerisches Fiasko!“ Dennoch, so Gotthardt, gehe es nicht ums Taktieren nach dem Sankt-Florians-Prinzip: „Die Leitung ist schlicht überflüssig, eine dezentrale Energiewende angesagt!“
In der Tat lege die Trassenplanung die künftigen Erdkabel im Bereich Steinsberg/Eitlbrunn „verdächtig nahe an die bestehende Bebauung“, so Gotthardt: „Ein Unding!“ Von Holzheim über Bubach und “quasi mitten durch Hohenwarth” kommend, schneide sie Steinsberg scharf im Westen, verlaufe unterhalb des wildromantischen Weinbergs nach Eitlbrunn, um von dort über Kleeberg und Loch nach Regendorf zu führen. Genau genommen, so Kreisvorsitzender Stadler, „liegen Teile der Ortschaften voll oder mitten im Trassenverlauf“. Gerade im Falle Steinsbergs und Eitlbrunns könne man sagen, „dass die Monstertrasse die Gemeinden regelrecht in die Mangel nimmt“, so Gotthardt.
Unabhängig davon zerstöre das geplante Erdkabel „auch hier eine einmalige, wunderschöne Landschaft – eine große Gefahr für unsere Urlaubsregion Regenstauf“, so Viehbacher. Und Bezirkstags-Listenkandidat Drindl warnt: „Diese Trasse zerstört und vernarbt dauerhaft diese reiche Naturlandschaft. Sie beschert den Bürgern hier für lange Zeit eine schreckliche Riesenbaustelle direkt vor der Haustür.“ Entsprechend klar hätten sich die FREIEN WÄHLER auch im Marktgemeinderat gegen die Trasse gestellt. Und auch bei der Wanderung entlang der Trasse war ihr Protest sichtbar: Mit einem gelb-roten Andreas-Kreuz, dem Symbol der bayerischen Bürgerinitiativen gegen die Trasse, setzten sie ein deutliches Zeichen.
Dabei, so Gotthardt, gehe es nicht um einen „Verschiebebahnhof nach Sankt-Florians-Prinzip: Das ist die Taktik von Tennet, da machen wir nicht mit. Die Trasse ist im Gesamten überdimensioniert und unnötig für die regionale Stromversorgung in Bayern. Wir brauchen sie nicht – weder im Naabtal noch im Vorwald, weder als Erdkabel noch auf Riesenmasten”, so der Kandidat. Er entgegnet damit auch Behauptungen, es gehe hier im Regenstaufer Gemeindegebiet um ein Ausspielen von Stadt und Land: „Wer das sagt, will spalten. Eine Trassenführung entlang der Autobahn stand von Seiten der Planer nie zur Debatte.“
Für Gotthardt geht es nun darum, „den berechtigten Sorgen der Menschen entlang der Trasse eine gemeinsame, starke Stimme zu geben. Wir sagen laut und klar: Nein zur Monstertrasse – ja zu einer dezentralen Bürgerenergie, die energiepolitische Unabhängigkeit schenkt und regionale Wertschöpfung garantiert”. Die FREIEN WÄHLER arbeiteten hier bayernweit „Hand in Hand, mit einer Stimme“ – was sich bei der Trassenwanderung auch durch die Teilnahme des Burglengenfelder FW-Ortsvorsitzenden Albin Schreiner (BWG) zeigte. Auch seine Heimatstadt und große Teile des Nachbarlandkreises Schwandorf sind von den Trassenplänen betroffen.
Gemeinsam, so Stadler, werde man weiter intensiv am Thema bleiben: „Das ist eines der entscheidenden Themen für unsere Region – ich erwarte, dass hier alle politischen Gruppierungen Farbe bekennen. Noch vor der Wahl.“ Und in Hinblick auf die CSU ergänzt Gotthardt: “Es ist im Grunde wie beim Polder – man kann nicht gleichzeitig
in München für und vor Ort gegen die Trasse sein. Da erwarte ich Klartext von der Staatsregierung.”