GOTTHARDT IN OBERTRAUBLING: FREISTAAT BREMST FAMILIENPOLITISCHEN WEITBLICK
Landtagskandidat Tobias Gotthardt (Freie Wähler) zum „kommunalen Kaffee“ bei Bürgermeister Graß / Kindergärten, Regenrückhalt und Bahnhofsplatz als Schwerpunkt
OBERTRAUBLING. Noch steht das Gerüst vor der farbenfrohen Fassade der Kinderkrippe Regenbogen in der Jahnstraße, bunte Figuren laden ein zum Besuch. Und obwohl die Erweiterung erst abgeschlossen wurde, ist der Kindergarten eigentlich schon wieder am Limit: „Im Grunde brauchen wir nächstes Jahr absehbar bereits die nächste Erweiterung“, so Bürgermeister Rudi Graßl beim „kommunalen Kaffee“ mit FW-Landtagskandidat Tobias Gotthardt und Gemeinderäten. Gerne hätte man die zweite Erweiterung gleich mitgebaut – „aber der Freistaat versagt dafür die Förderung“, so Ortsvorsitzender Karl Span: „Im Grunde verbaut man uns damit familienpolitischen Weitblick.“
Viel Geld, so Span und sein Gemeinderatskollege Ernst Graß, hätte man sich sparen können – „und die wichtige Investition in die Zukunft unserer Kinder auf einmal tätigen“. Ohne die staatlichen Zuschüsse aber sei ein solches Projekt auch für eine finanziell relativ gut situierte Gemeinde wie Obertraubling nicht zu schultern. „Nun müssen halt im nächsten Jahr Bagger und Bauarbeiter wieder anrücken“, beklagt der Bürgermeister. Gotthardt – selbst dreifacher Vater – stellt sich an die Seite der Kommune. Auch beim Thema der „kostenfreien Kita“ – eine Wahlkampfforderung der FREIEN WÄHLER – ist er an der Seite der Kommunalpolitik: „Wir brauchen dafür klare Regeln – das darf nicht an den Kommunen hängen bleiben“ – genau so sei es auch Ziel der FW.
Anderer Dauerbrenner der Gemeinde: Bahnhof und Umfeld. „Das ist unsere Visitenkarte für viele Gäste – und mit den Flughafenexpress werden es noch mehr werden“, so der Bürgermeister. „Wir sind bereit, Geld in die Hand zu nehmen“ – allerdings blockiere die Bahn. Zögerliche Gespräche, keine Bereitschaft zum Verkauf. „Nicht einmal die verfallenen Nebengebäude dürfen wir erwerben“, sagt Span. Dabei sind die Vorstellungen sehr konkret: Mehr und ansprechender öffentlicher Raum, Platz für Fahrräder sowie teilweise Unterkünfte für Obdachlose – all das will Obertraubling möglich machen – und scheitert an der DB. Die bekomme nicht einmal den barrierefreien Ausbau des Bahnhofes hin: „Der status quo ist eines wichtigen Pendler- und Flughafenbahnhofs unwürdig“, ist Span überzeugt.
Bei einer ausführlichen Runde durch den Ort diskutierte Gotthardt mit den Kommunalpolitikern zahlreiche weitere Themen – darunter neue Vorgaben für Wasserrückhaltebecken: „Wir haben eine Anlage, die in den vergangenen Jahren durch seichten Wasserstand zu einem wahren Biotop geworden ist, ohne in ihrer Wirksamkeit zu leiden“, berichtet Bürgermeister Graß. Entsprechend neuer Vorgaben aber müsse das Becken nun kostenintensiv ausgebaggert und umgebaut werden: „Da darf kein Zentimeter Wasser dauerhaft drinstehen“, so Span. Zum Leidwesen des gewachsenen Biotops: „Dessen Tage sind zwangsläufig gezählt.“ Schade, sagt auch Kandidat Gotthardt: „Ich bin überzeugt, Hochwasserschutz und Biotope lassen sich auf einen Nenner bringen – und wir sollten das in der Fläche noch viel mehr als bisher fördern – statt uns mit Flutpoldern riesige Schlammbecken an der Donau zu buddeln.“
Insgesamt, so Gotthardt abschließend, müsse es in der Landespolitik wieder mehr darum gehen, „die Anliegen und Interessen der Gemeinden und Bürger zu hören. Fragen wir die Macher vor Ort – dann sind politische Entscheidungen auch wieder näher am Bürger“, so die Überzeugung des Politikers, der auf Platz 2 der Oberpfalzliste einen aussichtsreichen Platz für den Einzug in den Landtag hat.