PIELENHOFEN/MÜNCHEN. Es waren viele Gesprächsrunden – in Pielenhofen, in München, mit Wirtschaftsminister und Umweltminister. Fast zwei Jahre haben der Pielenhofens Bürgermeister Rudolf Gruber und Landtagsabgeordneter Tobias Gotthardt auf vielen Ebenen für eine bessere Vereinbarkeit von Denkmalschutz und erneuerbaren Energien gekämpft. Ihr Ursprungsanliegen: Entsprechende Vorgaben verboten bislang den Aufbau von Solaranlagen auf den Neubaudächern im Umfeld des Pielenhofener Klosters.
Bayern „renoviert“ sein Denkmalschutzgesetz
„Aus der Zeit gefallen“, sagt Gruber – und hat nun Erfolg mit seinem „Pielenhofener Modell“. Bayern „renoviert“ sein Denkmalschutzgesetz und setzt konsequent auf die Vereinbarkeit von Denkmälern, Ensembles und Klimaschutz. „Genau das, was wir in unseren zahlreichen Gesprächen skizziert haben“, sagt Gotthardt – und ist froh, dass nun auch rund ums Pielenhofener Kloster bald Solarflächen auf die Dächer dürfen.
„Zielsetzung ist eine deutliche Erhöhung von Photovoltaik-, Solar- und Geothermie-Anlagen, die den Anforderungen von Denkmalschutz und Klimaschutz Rechnung tragen“, so heißt es im Beschluss des bayerischen Kabinetts. Auch bei der Errichtung von Windenergieanlagen in der Nähe von Denkmälern wolle man neue Wege gehen.
Gruber und Gotthardt sehen sich damit in ihrem Bemühen am Ziel: „Das Pielenhofener Modell tut ganz Bayern gut.“ Begonnen hatten die beiden ihren Weg zusammen mit weiteren Mitstreitern durch Initiativen innerhalb der Regierungsfraktion der FREIEN WÄHLER.
Alternative Energien Hand in Hand mit Denkmalschutz
Mit der Wissenschaftspolitikerin Kerstin Radler aus Regensburg habe mal „schnell eine starke Unterstützung und Stimme im für Denkmalschutz zuständigen Wissenschaftsausschuss gefunden. „Uns war klar, dass wir weg müssen, vom bisherigen Weg der Einzelfallentscheidungen nach Tagesform der Denkmalschützer“, sagt Gotthardt.
Klare Regeln und große Freiheiten gerade im Bereich des Ensembleschutzes – er greift in Pielenhofen – seien die Kernforderungen gewesen. Mehrfach hätten sich der Arbeitskreis Gesellschaft der FREIEN WÄHLER sowie die Gesamtfraktion im engen und kritischen Austausch mit den Ministerien damit beschäftigt und innerhalb der Koalition um einen gangbaren Weg gekämpft. Dies, so Gotthardt, „war kein einfacher Pfad“. Im Ende aber zähle das Ergebnis: „Die Energiekrise hat vieles beschleunigt, was wir hier in Pielenhofen bereits vorausgedacht hatten“, sagt Bürgermeister Gruber. Nun müsse es darum gehen, „das Beschlossene schnellstmöglich in die Tat umzusetzen“. Für Pielenhofen und ganz Bayern.
August 2022