Ende Februar hat die Firma TenneT in einem lang erwarteten Termin ihren Entwurf für die Trasse des SüdOstLinks vorgestellt. „Die heutige Trassenvorstellung durch Tennet sollte vor allem die politisch verantwortlichen Bundestagsabgeordneten stutzig machen”, sagte MdL Tobias Gotthardt in einer ersten Reaktion.
TenneT soll nacharbeiten
Fisseliges Kartenmaterial, brutales Wegstreichen lokaler Interessen wie beim Trinkwasser in Brennberg, in Wörth an der Donau und anderswo, unsensibel grobmotorische Trassenführungen gerade in ökologisch wertvollen oder bewohnten Abschnitten, keine Antworten auf die Kostenfrage des vorgestellten Abschnitts und ähnliches Schweigen im Walde bei den anzuwendenden Grabungstechniken im höchstgradig schwierigen Untergrund des Vorwaldes seien nur einige von Gotthardts Kritikpunkte.
Thema wird Kommunen massiv einschränken
“Fragen über Fragen, vor denen ich seit Jahren unverändert warne. Dazu eine Veränderungssperre im gesamten Korridor, die wohl bis auf Weiteres bleiben und die Gemeinden behindern wird. Mich überzeugt das alles überhaupt nicht – und ich bleib bei meinen politischen Warnungen: Der heutige Termin setzt die Tennet-Tragödie mit Pleiten, Pech und Pannen fort – überschattet von der grundsätzlich bangen Finanzierungsfrage des Milliarden-Projekts, die der niederländische Staatskonzern durch seine Steuergeld-Bettelei in Berlin zuletzt ja mehr als deutlich gestellt hat.”
“Unsere bayerische Herausforderung heißt Ausbau des Verteilnetzes, Steigerung der innovativer, dezentraler Eigenproduktion und regionale Energiepatenschaften mit unseren Nachbarn.”
Tobias Gotthardt, MdL
Unabhängig davon blieben für den Abgeordneten aus der Oberpfalz die Fragen der Wirtschaftlichkeit in veränderten Zeiten sowie überhaupt die Gewichtung der geplanten Gleichstromtrassen im notwendigen Netzumbau. “Wohlwissend, dass wir jeden Cent – egal ob vom Stromkunden oder aus dem Steuersäckel – nur einmal haben, bleibe ich dabei: Unsere bayerische Herausforderung heißt Ausbau des Verteilnetzes, Steigerung der innovativer, dezentraler Eigenproduktion und regionale Energiepatenschaften mit unseren Nachbarn. Allein das wird zig Milliarden kosten.“
Februar 2023