GOTTHARDT TRIFFT DONAREA: „FLÜSSE SIND LEBENSADERN UNSERER REGION“
Landtagskandidat im Gewässer-Dialog mit DoNaReA-Sprecher Dr. Josef Paukner / Dezentralen Hochwasserschutz vorantreiben / Mehr Einsatz für Bundeswasserstraßen
LANDKREIS. Sie waren eindeutig in ihrem Element: Bewusst hatten sich Tobias Gotthardt, Landtagskandidat der FREIEN WÄHLER und Dr. Josef Paukner, Sprecher der Donau-Naab-Regen-Allianz das Ufer der Donau für ihren fachpolitischen Dialog ausgewählt. „Unsere Bäche und Flüsse sind Lebensadern des Landkreises – sie zu schützen, ist mir ein Herzensanliegen“, sagt Gotthardt. Mit Dr. Paukner und den Experten der DoNaReA verfüge „die Region über ein großartiges Engagement und Expertenwissen“. Entsprechend lange waren die beiden im Gespräch – und sich vielfach einig: „Es gibt viel zu tun – man kann aber auch viel tun, um unsere Gewässer und damit letztlich auch unser Trinkwasser in einer gemeinsamen, regionalen Anstrengung zu schützen.“
Ein Punkt des Gesprächs war der Hochwasserschutz. Paukner bestätigte Gotthardt dabei in dessen politischen Ansatz, „wirkungsvolle Maßnahmen in der Fläche zu subventionieren statt Milliarden in einem sinnlosen Flutpolder zu versenken“. Dabei, so Paukner, gehe es nicht nur ums Katastrophenmanagement: „Wasser, das in der Fläche und auf den Höhen bleibt, füllt unsere Trinkwasservorräte der Zukunft.“ Schon heute könne man in vielen Gemeinden Anzeichen eines beginnenden Trinkwassermangels erkennen: „Wenn Brunnen und Quellen nicht mehr das liefern, was gebraucht wird, sollte uns das ein Warnsignal sein.“ Im Grunde, so Paukner, „braucht es eine Kehrtwende in der Hochwasserpolitik: Dezentral und effektiv lautet die Devise.“ Kommunen und Landwirte seien natürliche Partner des Hochwasserschutzes. Den Gewässern zweiter und dritter Ordnung müsse man ganz neue Aufmerksamkeit schenken.
Weiteres Thema: Die Wasserqualität. Gotthardt sieht hier die „Notwendigkeit eines Miteinanders aller Akteure und Verantwortlichen“. Und auch Paukner ist überzeugt: „Ein Gegeneinander von Umweltschützern und Landwirten ist kontraproduktiv.“ Vielmehr müsse es darum gehen, gemeinsam mit den Bauern Konzepte einer möglichst nachhaltigen und umweltschonenden Bewirtschaftung zu entwickeln. „Dafür braucht es immer neue Innovationen – und auch etwas Geduld“, sagt Gotthardt, beruflich im Europaparlament selbst mit Umweltthemen wie der Düngemittelverordnung befasst: „Wasser, das heute auf die Erde regnet, kommt zwanzig Jahre später wieder durch unseren Wasserhahn.“ Entsprechend müsse man die Wirkung der neuen deutschen Nitratrichtlinie abwarten – „und nicht gleich wieder gegen die Landwirte wettern“. Dr. Paukner drängt auf eine rasche und durchgreifende Minderung der Umweltbelastung. Er bedauert, dass es bislang zu wenig zu einem sachlich-konstruktiven Dialog zwischen Bauern- und Umweltverbänden zur Belastung des Grundwassers wie auch zur Schädigung der Gewässer durch Einträge aus der Landwirtschaft und zum Artensterben gekommen ist. Nichts desto trotz „sind wir uns einig, dass die einwandfreie Qualität unseres Trinkwassers von höchster Bedeutung ist“.
Unterstützung versprach Gotthardt in Bezug auf den „ökologischen Zustand“ der Bundeswasserstraßen – im Raum Regensburg der Donau-Kanal. Seit Jahren drückten sich Bundesregierung und Freistaat um die Verantwortung ökologischer Maßnahmen – etwa auch der ökologischen Durchlässigkeit für Fische. „Im Grunde wäre da schon heute ein EU-Vertragsverletzungsverfahren fällig“, ist der Kandidat überzeugt: „Und all das nur, weil Land und Bund sich im billigen Buchbinder-Wanninger-Spiel verlieren“. Die Zuständigkeit will er deshalb nicht nur auf Landesebene thematisieren sondern auch mit nach Brüssel nehmen.
Zum Abschluss des Gesprächs überzeugten sich Paukner und Gotthardt dann am Donauufer noch selbst vom Erfolg gewässerpolitischer Arbeit: Wo früher große Steinbrocken Mensch und Fluss bewusst trennten, laden heute offene Stellen und Zugänge zur Begegnung ein. Mit Erfolg: Gerade gegen die Hitze der vergangenen Tage zieht es die Menschen wieder in den Fluss – vielfach zwar noch nicht als offizielle EU-Badestelle, was der Freude am kühlen Nass aber keinen Abbruch tut. Eine Begeisterung, von der auch Gotthardt und Paukner sich anstecken lassen. So endet ihr Gespräch mit beiden Füßen „in ihrem Element“: der Donau.