GOTTHARDT IN THALMASSING: „DER VERKEHRSSTURM BELASTET WOLKERING ÜBERS MASS“
Landtagskandidat kam zum „kommunalen Kaffee“ / Schnelle Busverbindung gefordert / Kostenexplosionen belasten Kommune
THALMASSING. Es rauscht unentwegt: LKW, Traktoren, Pkw – die Kreuzung in Wolkering ist überlastet, die Bewohner des Ortes mitgenommen vom Lärm. Das blieb auch Tobias Gotthardt nicht verborgen. Gemeinsam mit den Gemeinderäten der FREIEN WÄHLER – Raffael Parzefall, Otto Fuß und Franz Wudi – hatte er sich im Rahmen eines „kommunalen Kaffees“ auch über die brenzlige Verkehrslage dort informiert. Sein Plädoyer: „Dieser Verkehrssturm belastet Wolkering übers Maß. Wir brauchen die R 30 als verkehrspolitische Hauptschlagader – schnell.“ Gleichzeitig aber müsse man versuchen, den ÖPNV in diesem Bereich zu optimieren. Weitere Themen der lokalen Runde: Mehrzweckhalle, Feuerwehrstandort sowie Kinderhaus – und damit verbunden: Die erdrückende, explodierende Kostenlast für die Kommune.
Verkehrspolitisch stellt Gotthardt sich vollkommen auf die Seite der Wolkeringer Bürger: „Wir sind uns einig: Die Südspange muss kommen.“ Nicht umsonst habe Landrätin Tanja Schweiger alles daran gesetzt, „die nicht immer einfachen Grundstücksverhandlungen zu führen und einen Großteil des für den Bau der Südspange notwendigen Grundes zu erwerben“. Dass von dem Dutzend vorliegender Klagen vom Verwaltungsgerichtshof bislang nur eine behandelt worden sei, bezeichnet der Landtagskandidat „als ein trauriges Signal“. Nochmal mehr, wenn man die Hintergründe kenne: „Offiziell gehts nicht ums Ja oder Nein zur Straße – sondern darum, um Landkreis oder Freistaat sie zu bauen haben. Das allerdings ist den betroffenen Bürgern, den gefährdeten Kindern und dem genervten Autofahrer letztlich egal. Sie alle wollen die Spange – und ich bin froh, dass der Landkreis bereit ist, sie zu bauen.“
Zweiter Kritikpunkt Gotthardts: „Wenn das Gericht wegen Überlastung binnen vier Jahren nicht mehr schafft als ein Teil-Urteil und die Aufhebung des Planfeststellungsbeschlusses, dann stimmt da was nicht – dann fehlt da Personal, vor allem Richter.“ Ein Punkt, auf den die FREIEN WÄHLER im Landtag schon lange hinweisen: „Wir fordern 100 zusätzliche Verwaltungsrichter seit 2016 – auch wegen der drastisch gestiegenen Zahl der Asylverfahren.“ Die Staatsregierung dagegen habe dazu bis heute nicht geliefert. „Bei der R 30 merken wir das indirekt schmerzhaft deutlich.“ Seine Hoffnung: „Ein Einlenken der betroffenen Kläger.“
Ebenso unterstützenswert findet der Landtagskandidat den Vorschlag Parzefalls und Wudis auf Ausbau der ÖPNV-Verbindungen nach Regensburg. „Unser Ziel ist ein Expressbus über den ehemaligen Truppenübungsplatz“, so Parzefall. Das aber, so Gotthardt, „geht nur, wenn der Freistaat endlich mehr übernimmt als nur einen beinahe symbolischen ÖPNV-Pfennig“. Konkret sind das im Fall des RVV eine Million Euro jährlich. Zum Vergleich: Allein der Landkreis trägt 10 Millionen Euro Miese jährlich, rund 40 Millionen kommen aus Ticketverkäufen. „Ich bin überzeugt: Der Großraum Regensburg ist bereit für eine mustergültige Revolution des ÖPNV. Aber das schultern Kreis und Kommunen nicht alleine – dafür brauchen wir ein Modellprojekt, unterstützt von Freistaat, Bund, Europa.“
Weitere Stationen seines Besuchs waren die Mehrzweckhalle und das Kinderhaus. In beiden Fällen monierten Wudi und Parzefall die „teils erdrückenden Kostenexplosionen“. Und auch Gotthardt, selbst dreifacher Vater, sieht den Neubau kritisch: „Er ist schick, keine Frage – aber nicht mit Kinderaugen geplant, nicht praktisch. Das ist schade.“ Zudem, so Wudi, müsse man sich an vielen Punkten im und rund um den Bau fragen, „ob das jetzt so teuer hat sein müssen.“ Er nennt wahlweise das aus massiven Granitblöcken geschichtete „Grüne Klassenzimmer“ sowie den Verzicht auf eine Unterkellerung des Gebäudes: „Wir verschenken wertvollen Raum!“
Auch beim Stichwort „Feuerwehrhaus“ liegen Gotthardt, Parzefall; Wudi UND fU? auf einer Wellenlänge: „Eure freiwilligen Retter brauchen beste Arbeitsbedingungen – dazu zählt ein leistungsstarkes Feuerwehrhaus“. An der Gemeinde liege es, den Feuerwehren gute Angebote zu machen, realistisch zu planen und sich nicht in Standortdebatten zu verlieren. „Beste Hilfsangebote“ gelte es gemeinsam zu garantieren.